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IAA 2011 im Rückspiegel – Teil 2: MINIs luxuriöse Linie

Wie bereits in Teil 1 angekündigt, beschäftigt sich der zweite Teil des bigblogg IAA Rückblicks mit der luxuriösen Individualisierungslinie der deutsch-britischen Marke mit dem Namen MINI Yours. Im Vergleich zu der bekannten John Cooper Works Linie, sind hier tatsächlich einige Dinge neu und beinhalten auch eine kleine Premiere: Der Farbton Laguna Green Metallic.

Sicherlich, das grelle Licht der Messe lässt nur schwer die Wirkung dieses Hellgrünen Farbtons mit Metalliceffekt bei Tageslicht erahnen, doch der erste Eindruck verblüffte: Silk Green ist wieder da! Der erfolglose Farbton, der nur bis Anfang 2003 für den R50 verfügbar war, feiert leicht abgewandelt sein Comeback und wirkt am ausgestellten R56 erfrischend… anders.

Laguna Green Metallic: Angeblich dezent und trendy

Laguna Green Metallic @ IAA 2011

MINI beschreibt den Farbton als dezent und trendy und ist der Meinung, dass diese Farbe dem MINI die Ausstrahlung eines modernen Klassikers verleiht. Alles andere als klassisch gibt sich dagegen der Innenraum des ausgestellten R56. Die Leder Lounge Sitze im hellen Satelitte Grey wurden mit dem sogenannten MINI Yours Soda Muster versehen. Der Farbton dieses Musters, den auch die Keder und die Mittelbahn der Sitze ziert, nennt sich Highclass Grey. Ein Farbton der sich auch auf der Interieueroberfläche widerfindet.

Das MINI Yours Soda Muster für den individuellen Geschmack

Soda Leather Lounge Seats @ IAA 2011

Doch damit noch nicht genug MINI Yours an diesem Hatch: Die Side Scuttles heissen „Finisher“, die 17″ Felgen „Twin Blade Spoke“ und beides rundet die Individualisierung an diesem MINI ab. Billig ist exklusive Geschmack nie. Die Lackierung allein kostet mit fast 1.000 Euro rund das doppelte des Aufpreises für einen standard Metalliclack. Dagegen wirkt der Aufpreis für die lustigen Muster auf  den 1.750 Euro teuren Leder Lounge Sitzen mit rund 200 Euro fast wie ein Schnapp. Alles zusammen sollte noch in diesem Jahr verfügbar sein und ist im MINI USA Konfigurator bereits auswählbar.

Gegensätzlich luxuriös: Die beiden MINI Yours  Ausstellungsfahrzeuge

MINI Yours @ IAA 2011

Doch MINI Yours kann auch anders. Das Referenzprodukt der Linie und der neue Standard in Sachen Luxus im Kleinwagensegment ist ohne Frage der MINI inspired by Goodwood. Die Inspiration der Produktmanager und Designer durch die im Süden Englands ansässigen Marke Rolls-Royce muss wirklich nachhaltig gewesen sein.  Anders ist die gezeigte Liebe zum Detail kaum zu erklären.

MINI Goodwood mit beeindruckender Farbe: Diamond Black Metallic

MINI Goodwood @ IAA 2011

Alleine schon der Lack namens „Diamond Black Metallic“ lässt einen die Augen reiben. Tiefschwarz mit einem unbeschreiblichen Metalliceffekt steht dieser auf 1.000 Stück limitierte Cooper S da und er trägt den Nerz definitiv nach innen. Genauer gesagt quadratmeterweise Walknappa-Leder in Cornsilk Beige auf Sitzen, Türverkleidungen und Armaturen, ein wenig Walnuss Holz am Armaturenbrett, sowie viel Cashmere am Dachhimmel und Lammwolle auf dem Fussboden.

Leder, Holz, Cashmere und Lammwolle im Überfluss: MINI Goodwood

MINI Goodwood @ IAA 2011

Doch nicht nur die Materialauswahl stellt eine neue Dimension für MINI dar, auch deren Verarbeitung. Das dicke Leder ist ohne jeglichen Falten vernäht, fühlt sich weich an und die Nähte verlaufen exakt entlang der dafür vorgesehenen Linien und Kanten. Die Passgenauigkeit der mit Leder bezogenen Kunststoffteile ist dabei verblüffend. Doch die Detailvernarrtheit geht noch weiter: Der Großteil der unlackierten Kunsstoffteile haben den identischen Farbton, wie das verwendete Leder: Beige und die Bedienelemente sind fast durchgängig in tiefschwarzen Klavierlack getaucht.

MINI Goodwood: Klavierlack verleiht den Bedienelementen edlen Glanz

MINI Goodwood @ IAA 2011

Auch wenn dieser MINI nicht den Namen Rolls-Royce im Namen tragen darf, spürt man an vielen Kleinigkeiten den Einfluß der Kollegen aus Goodwood. Schönster Beweis sind die Ziffern auf Tacho und Drehzhlmesser, deren Schriftart kennt die angestrebte Zielgruppe aus ihren Phantoms und Ghosts.

Ziffern wie bei den großen Brüdern von Rolls-Royce: MINI Goodwood

MINI Goodwood @ IAA 2011

Damit wären wir auch beim Preis. Rund 47.000 Euro verlangt MINI für sein Rolls-Roycelchen. Viel Geld für ein Auto, dass es nur mit einer Motorisierung, einer Farbe und ohne Schiebedach gibt. Viel Auswahl bleibt dem Käufer nämlich nicht. Nur Automatikgetriebe und Navigationssystem sind letztendlich noch zuwählbar. Ansonsten ist der MINI inspired by Goodwood „voll“, was den Preis sicherlich nicht als Sonderangebot erscheinen läßt, jedoch realtiviert, speziell im Vergleich zu dem Aston Martin Cygnet für 35.000 Euro, der – trotz aller Bemühngen – immer ein Toyota iQ bleiben wird.

Die Schwelle zum Luxus beim MINI Goodwood

MINI Goodwood @ IAA 2011

Zweifel, dass dieser auf 1.000 Einheiten limitierte Luxus-MINI genügend Käufer findet, haben die Verantwortlichen nicht. Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart wurden nämlich bei Präsentationen in Shanghai, Arabischen Emiraten und Pebble Beach bereits weit über 50 Einheiten an zahlungskräftige Kunden verkauft. Das motiviert!

MINI auf der IAA 2011: Aufzeigen der Individualisierungsmöglickeiten

MINI Accessoires @ IAA 2011

Kommen wir am Ende des Rückblicks zurück zu einem etwas bodenständigerem Fahrzeug, den von bigblogg im Vorfeld angekündigten limitierten Cooper S “Monte-Carlo Edition”. Dieser MINI entstammt nicht dem Münchner Produktmanagement, sondern ist vielmehr eine Kreation des englischen Marktes und stand deshalb weder auf der Messe noch wird er jemals in deutschen Showrooms zu sehen sein. Zum Glück.

Weitere Bilder vom MINI Messestand auf der IAA findet der werte Leser in der bigblogg Galerie.

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