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Sand im Getriebe: MINI gewinnt auch 2013 Rallye Dakar

DAKAR 2013Das erste große Motorsportspektakel 2013 ist schon wieder Geschichte: Die Rallye Dakar. Der Gewinner heisst, wie so häufig in den letzten 22 Jahren, Stéphane Peterhansel. Nach 8.574 Kilometern von Lima nach Santiago de Chile gewann der Franzose insgesamt zum elften Mal die Wüstenschlacht. Das ist sein fünfter Sieg mit einem Auto und der zweite Erfolg in Folge auf dem MINI ALL4 Racing. bigblogg gratuliert. Und jetzt? Irgendwie bleibt bei mir ein schaler Nachgeschmack bei diesem grossen Erfolg des deutschen X-raid Teams. Warum? Darum:

Da wäre zum Einstieg die völlig unbefriedigende Berichterstattung, denn an angekündigte Sendezeiten muss sich der französische Spartensender Eurosport anscheinend überhaupt nicht halten: Wer um 23:00h sein TV Gerät einschaltete mit der Hoffnung, körperlich hart kämpfende Männer auf Motorrädern und Quads, sowie Autos und LKWs zu sehen, wurde in der Regel herb enttäuscht. Stattdessen wurden einem übergewichtige Präzisionssportler präsentiert, die – umjubelt von alkoholisierten Zuschauern in stickigen Hallen – ihr Pfeile auf Dartscheiben warfen. Einblendungen, wie lange man diese „Sportart“ ertragen muss, bis die Dakar Berichterstattung beginnt, gab es natürlich keine.

Trotz immensem Aufwand: Die Berichterstattung lässt zu wünschen übrig

DAKAR 2013

Hat man trotzdem durchgehalten und konnte sich nach Mitternacht endlich an den Bildern aus Südamerika erfreuen, fiel auf: MINI ist in der Wüste eine Macht – und das ist irgendwie langweilig. Denn die vielen Hunde in Form von Nasser Al-Attiyah, Carlos Sainz oder Robby Gordon auf ihren Buggies waren nicht des Hasen (Peterhansel) Tod. Das kurzfristig gegründete Red Bull Team war einfach nicht genügend vorbereitet und die Haudrauf-Methode von Gordon ist zwar durchaus unterhaltsam, aber wenig erfolgversprechend. Richtige Gegner? Fehlanzeige.

In Peterhansels Staub rieben sich die Gegner auf

DAKAR 2013

Hinzu kommt, dass das X-raid Team komplett auf die sichere Bank Stéphane Peterhansel fokussiert war und damit auch die Spannung aus einem teaminternen Spitzenkampf bewusst herausgezogen hat. Da blieb einem versierten und schnellen Piloten, wie Nani Roma, nur die Rolle des Wasserträgers. Die Kampfansage des Spaniers, die Dakar zum ersten Mal auch auf dem Auto gewinnen zu wollen, blieb daher nur eine Worthülse.

Blieb als Teamrivale blass und vergrub sich im Sand: Nani Roma

DAKAR 2013

Doch auch die sechs eingesetzten MINI ALL4 Racing stimmen mich nachdenklich. Ja, herrlich grummelnde Sandschleudern sind das schon, aber alles andere, als MINI, sondern zwei Tonnen schwere Hightech Monster mit Sechszylinder Dieselmotoren und übergestülpter Carbon-Hülle in Form des Countryman. Natürlich ist das nicht neu und wurde schon nach dem letztjährigen Erfolg hier auf bigblogg erläutert.

Trägt nur die Optik des Countryman: MINI ALL4 Racing

DAKAR 2013

Den wirklich schalen Geschmack verursacht jedoch München und die Art, wie MINI diese Erfolge für sich ausschlachtet. Was bringt der Marke das Spektakel in Peru, Argentinien und Chile, wenn zeitgleich in Europa ein Event läuft, bei dem MINI eigentlich viel mehr hingehört, als in die Wüste Südamerikas: Die Rallye Monte Carlo. Hier trifft man auf die Gegner, denen man sich auch beim Kampf um die Kunden stellen muss: Ford Fiesta, Citroen DS3, Skoda Fabia und seit diesem Jahr auch VW Polo. Speziell durch den Einstieg von Volkswagen erlebt die Rallye Weltmeisterschaft in Deutschland aktuell ein verstärktes Medieninteresse, von dem auch MINI hätte profitieren können. Doch was macht MINI? Kneifen! Denn das werksseitige Rallye Engagement wurde nach knapp zwei Jahren leider sang und klanglos eingestellt.

MINI alleine in Südamerika – die wirklichen Gegner fahren Rallye in Europa

DAKAR 2013

Mehr Dakar Bilder gibt es natürlich in der bigblogg Galerie.

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