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WC50 Aufbereitung – Tag 3

Man muss bescheuert sein, einen Neuwagen direkt nach der Auslieferung aufbereiten zu lassen. Das war nicht nur mein erster Gedanke, als mich Alex mit seiner Idee konfrontierte. Und nicht nur ich dachte so. Alle, denen ich von dem Vorhaben berichtete sagten unisono: „Warum? Ein Neuwagen ist doch frisch lackiert und poliert, der benötigt doch keine Aufbereitung.“ Wie wir doch alle irrten.

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Neuwagenaufbereitung überflüssig? Was ein Irrglaube.
Doch um zu begreifen, was da eigentlich mit dem WC50 Nr. 037 die letzten drei Tage passiert ist, muss man zuerst den Weg eines Neuwagens vom Werk zum Kunden genauer betrachten. Startpunkt Rohkarosse. Diese wird lackiert, komplettiert und am Schluss als fertiges Auto poliert. Viel Zeit bleibt den Jungs beim Finishing dafür jedoch nicht. Das Ergebnis ist bekannt.

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Polieren gehört zum Handwerk…

Anschließend wird das Auto mit einer Schutzfolie oder einem Schutzwachs für den Transport geschützt. Beim Händler angekommen wird diese Schutzschicht entfernt und das Fahrzeug gewaschen und im bekannten Sinne aufbereitet: Kurz und lieblos. Was darf der Kunde also erwarten bei der Fahrzeugübergabe? Nichts. Natürlich glänzt das saubere neue Auto trotzdem schön im Showroom und wer möchte sich da noch mit Lackdetails beschäftigen, wenn es doch darum geht, endlich den Motor starten zu können, den erklärenden Verkäufer vom Beifahrersitz zu vertreiben und die ersten Kilometer abzuspulen.

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…doch auch pinseln…

Genau diese Aufbereitung vom Händler konnte ich vermeiden, damit genau an diesem Punkt der Profi Detailer mit seinem Werk beginnen konnte. Vielleicht sah dieser MINI beim Start des Detailings daher etwas schlimmer aus, als sonst üblich, aber wirklich viel besser hätte es durch die Händleraufbereitung nicht werden können, dafür fehlt auch an dieser Stelle die Zeit. Eine einzelne Schuldzuweisung bezüglich des Zustandes des MINIs Richtung Werk oder Händler kann und will ich an dieser Stelle jedoch nicht aussprechen, dennoch ist speziell bei einem WC50 der Produktionsprozeß zu hinterfragen, denn sind es nicht gerade die besonders markentreuen und enthusiastischen Kunden, die für diesen MINI begeistert werden sollen? Da sollte man dann eigentlich mindestens die Qualität eines standard MINIs erwarten können, um – zum Beispiel – auch die Arbeit eines Aufbereiters zu erleichtern.

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…bürsten…

Wobei der Begriff „Aufbereitung“ im Bezug auf Mr. Perfectdetail nicht wirklich das trifft, was seine Zunft ausmacht. Aufbereitung klingt eben genau nach dem Frischmachen eines Neuwagens für die Auslieferung oder die 15 Minuten Behandlung bei Mr. Wash um die Eck mit ausgeleierten Polierscheiben und wassergestreckten Wachsen. Der englische Begriff „detailing“ bringt es deutlich besser auf den Punkt: Mit Liebe zum Detail ein Fahrzeug in seinem ureigenen Glanz erstrahlen lassen.

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…und mit einem Pad Wachs auftragen gehören dazu.

Ein Prozess, der nicht in einer Stunde durchlaufen werden kann. Je nach Fahrzeug und Lackart kann dieser Vorgang mehrere Tage dauern und genau das hat Mr. Perfectdetail gemacht. Rund 18 Stunden reine Arbeitszeit stecken in Nummer 037 und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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Detailing: Top Material ist wichtig. Erfahrung wichtiger.

Später!

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Es perlt, es glänzt, es duftet…

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3 Antworten

  1. Absolut brilliante Arbeit – Gratulation!! Sieht super aus, unglaublich was aus den Lacken herauszuholen ist.

  2. Wie geputzt? Dat Schnitzel ist ja immer noch schimmlig-grün … 😉

    Guten Rutsch!

  3. der WC50 sah neu schon scharf aus, ich musste ihn mir in echt anschauen. jetzt aber ist der look auf einem völlig anderen level. das grün ist unglaublich!

    vielleicht sollten autohersteller ihre pressefoto-modellatos von mr. perfectdetail aufbereiten lassen, denn die fotos vom WC50 mitte des jahres haben mir farblich nicht gefallen…

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