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Dakar 2014 – MINI dominiert und verliert trotzdem

logo dakar weiss kleinAm vergangenen Sonntag hat MINI den MINI Cup in Dakar gewonnen. Ach nein, es muss lauten: MINI hat die 36. Auflage der Rallye Dakar gewonnen. In Südamerika. Tja, aus politischen Gründen endet die Königin der Langstrecken Rallies seit sechs Jahren nicht mehr in der die Hauptstadt Senegals, sondern irgendwo in Argentinien, Chile oder Peru. Und natürlich war die Show in den Wüsten und Bergen Südamerikas auch kein MINI Cup, obwohl es einem fast so vorkam, denn von 147 gestarteten Autos sahen 11 Fahrzeuge wie ein MINI Countryman aus und tatsächliche Chancen auf den Gesamtsieg hatten maximal 15 Fahrzeuge – inklusive der 11 sogenannten MINI ALL4 Racing. Echte Gegner fehlten also.

Somit standen also schon vor dem Start am 4. Januar die Zeichen auf Sieg. Die Frage lautete also nur, welcher der Piloten zwei Wochen später ganz oben stehen sollte: Stéphane Peterhansel, Nani Roma oder Nasser Al-Attiyah (die anderen MINI Piloten waren mehr oder weniger Stafage bzw. Bezahlfahrer)? Nachdem Dauersieger Peterhansel in diesem Jahr einen seiner wenigen Fehler machte, lag plötzlich der Spanier Nani Roma komfortabel in Führung, was Teamchef Sven Quandt (ja, genau der aus der Industirellenfamilie, die 46,7% der BMW Aktien hält) zu einem folgenschweren Fehler trieb: Stallorder!

Der Dakar MINI Cup 2014: 11 X-raid MINIs waren in diesem Jahr am Start

Roma sollte (endlich mal) gewinnen dürfen und Peterhansel hätte sich mit Platz Zwei zufrieden geben sollen. Was ein Irrglaube! Der auf der Schlußetappe bravourös aufgeigende Franzose nahm dem mit einem Reifenschaden gestrandeten Spanier kurzfristig die Führung ab, nur um kurz vor dem Ziel demonstrativ auf Roma zu warten, damit dieser Gewinnen konnte.

Überflieger der Dakar 2014: Der MINI ALL4 Racing

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Nach 50 Stunden, 44 Minuten und 58 Sekunden durfte also Nani Roma seinen Erfolg von 2004 wiederholen, als er auf einer KTM die Rallye Dakar erstmals gewann. Die zehn weiteren MINIs landeten auf den Plätzen 2, 3, 5, 6, 9, 10, 11, 12, 19 und 31. Sicherlich eine phantastische Leistung des Triburger X-raid Teams, doch der fade Beigeschmack der Stallorder bleibt und der Schaden für den gesamten Rallye Raid Sport ist noch nicht absehbar. Ein glänzender Sieg sieht anders aus.

So sehen Sieger nach 9.300km aus: Nani Roma und Michel Périn

MOTORSPORT -  DAKAR 2014 FINISH

Und was macht das MINI Marketing aus dem Erfolg? Es feiert sich! Doch was wollen uns die Münchner mit diesem Sieg eigentlich vermitteln? Für mich (und sicherlich auch viele andere Marken Aficionados) steht MINI immer noch für sympathische Kleinwagen mit tollem Handling und langer Tradition, aber nicht für einen geländegängige zwei Tonnen  Brummer mit 2 Meter Breite und Höhe, sowie einem riesigen 6-Zylinder Dieselmotor. Doch irgendjemand im BMW Vierzylinder Führungstower wird schon wissen, warum man sowohl die MINI Challenge, als auch das Rallye WM Projekt aufgegeben hat und das Geld lieber auf die Karte Offroad Motorsport setzt. Sicherlich ist dies eine faszinierende Sportart, doch wahrgenommen wird sie in der breiten Öffentlichkeit nur einmal im Jahr, bei der Rallye Dakar und Image Gewinn ist fraglich. Also warten wir ab, was Anfang 2015 im Dakar MINI Cup passiert.

Wirbelt bestimmt auch 2015 wieder mächtig staub auf: MINI bei der Rallye Dakar

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