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Die Kronen des Motorenbaus – engine of the year 2011

Auf diesen Artikel freut sich bigblogg das ganze Jahr. Denn nicht nur, dass die aufgeladenen 1,6 Liter Motoren aus dem MINI Cooper S seit Jahren ihre Klasse dominieren, sondern bei dieser Preisverleihung kann einfach einmal hemmungslos nur über die Technik philosophiert werden kann. Die der besten Verbrenner des Jahres. Dass manche dabei nicht nur die Verbrenner der Jahres sondern auch der Vorjahre sind, beweisen die Ergebnisse von 2011 umso deutlicher. Gleich in der Hälfte aller Kategorien blieben die Sieger unverändert.

Wenn es ein neuer Motor in dieser Leistungsdichte dann schafft gleich vier der sechs neuen Pokale zu ergattern sollte man davon ausgehen können, dass es sich um einen echten Ausnahmeentwurf handelt. Und das ist er tatsächlich, der 875er Twin-Air von Fiat Powertrain Technologies. Die Kennzeichen des Hubraumzwergs: maximaler Charakter, minimaler Verbrauch. Der Twin-Air haucht dem drögen downsizing-Thema derart nachhaltig Leben ein, dass man im Stadtverkehr keinen anderen Motor mehr fahren möchte. Verdient sind die Auszeichnungen also allemal.

Best new engine of the year – Fiat 875 cm³ Twin-Air

Fiat 0,9 R2 Twinair Turbo Engine

Nachdem im letzten Jahr der große Multiair-Bruder gewonnen hat zieht Fiat hier mit BMW gleich. Nur diese beiden Hersteller schafften es bisher die prestigeträchtige Kategorie zweimal nacheinander zu gewinnen. Auf die Plätze verwies der Fiat unter anderem den Elektroantrieb des Nissan Leaf, den neuen McLaren V8 aus dem MP4-12C und den Ford 1.6 Ecoboost-Antrieb.

Green engine of the year – Fiat 875 cm³ Twin-Air

Auch hier ist der Zweizylinder erfolgreich. Der Vorjahressieger aus dem Prius muss sich ebenso hintenanstellen, wie die Elektromaschinen von Mitsubishi und Nissan. Hier scheinen wirklich Leute mit Sachverstand gewählt zu haben…

Best performance engine of the year – Ferrari 4499 cm³ V8

Ferrari 4,5l V8 Engine

Es war an der Zeit das Vollblut aus Maranello mit dem ersten Platz zu belohnen. Direkteinspritzung, 12:5er Verdichtung und die leichte flatplane-Kurbelwelle machen den Italia-Motor zu einem Ausnahmetalent. Dagegen kommt in diesem Jahr auch der gute alte 6.2-Dragster von AMG nicht an. Selbst der neue McLaren 3.8-V8 kann nur die Hälfte der Wertungspunkte des Ferraris einstreichen.

Sub 1-litre – Fiat 875 cm³ Twin-Air

Nummer drei von vier. Bemerkenswert hieran ist die Tatsache, dass es das erste Mal in der Geschichte der Awards einem Motor, der außerhalb von Japan entwickelt wurde gelang, die kleinste Klasse für sich zu entscheiden. Bisher gewannen überhaupt nur Toyota (fünf Siege) und Honda (sieben Siege) in der Wasserflachen-Abteilung. Mit einem Vorsprung von über 220 Punkten (479 zu 257) errang der Twin-Air in dieser Kategorie den höchsten Abstand zu einem Zweitplatzieren in diesem Jahr.

1 liter to 1.4 litre – Volkswagen 1390 cm³ Twincharger TSI

VW 1,4l R4 TFSI Engine

Zum fünften Mal in Folge siegt der komplexe Twincharger von VW. Zweimal schaffte er sogar den Gesamtsieg zum International engine of the year. Zwar wird er stark aus eigenem Hause bedrängt, denn der kleine 1.2 TSI schaffte es auf Platz drei und der 1.4 TSI mit Turboaufladung belegt den vierten Platz in diesem Jahr. Doch an der Kombination aus 170PS, 6.2 Litern Verbrauch, Turbolader, Kompressor und Direkteinspritzung geht wohl auch in Zukunft so schnell kein Weg dran vorbei.

1.4 to 1.8 litre – BMW 1598 cm³ Turbo

MINI 1,6l R4 Twinscroll Turbo Engine

Wenn man es genau nimmt hat auch hier der Sieger gewechselt, denn hat im Vorjahr noch das gemeinsam mit PSA entwickelte Aggregat den Pokal geholt, so ist es 2011 die alleinige Weiterentwicklung von BMW. Herz des neuen 184PS-Treibsatzes ist die Valvetronic-Einlasssteuerung, die gemeinsam mit dem TwinScroll-Lader und der Direkteinspritzung für ein ordentliches Pfund Drehmoment im Keller und ergreifende Leidenschaft am Ende der Drehzahlskala sorgen. Da die Verbräuche dennoch im Bereich der sechs Liter liegen musste dieser Motor aus dem MINI einfach gewinnen.

1.8 to 2.0 litre – BMW 1995 cm³ Twinturbo Diesel

BMW 2,0l R4 Twinturbo Diesel Engine

Aus zwei Litern Hubraum selbstzündend 204PS und 400Nm zu generieren bedarf schon eines sehr guten Konzeptes. Der Sieg ist also gerechtfertigt und in München ist man dennoch nicht glücklich. Man hätte lieber den neuen Twinpower-Benziner mit 245PS als Gewinner gesehen. Doch diese Chance bleibt dann für das nächste Mal.

2.0 – to 2.5 litre – Audi 2480 cm³ TFSI

Audi 2,5l R5 Turbo Engine

Ja, das hat er verdient! So möchte man meinen, aber hat er wirklich? Roher Fünfzylinder-Sound, charmante Laufkultur und kräftiger Punch. Das zeichnet das TT RS- und RS3-Triebwerk aus. Doch besondere Technik? Konstruktions-Highlights? Fehlanzeige. Doch außer der 2.1 Liter CDI-Familie von Mercedes-Benz kann man in dieser Klasse bei keinem Bewerber von einem Ausnahmetriebwerk sprechen. Die Entscheidung geht also doch in Ordnung.

2.5 – 3.0 litre – BMW 2996 cm³ Twinpower

BMW 3,0l R6 Twinscroll Turbo Engine

Sie sollten wirklich langsam den Namen wechseln: Seit seinem Erscheinen in 2007 hat der BMW-Wundermotor diese Kategorie gewonnen und die letzte tiefgreifende Überarbeitung mit dem Einzug von Valvetronic und dem Verzicht auf einen Turbolader durch TwinScroll-Technik sollte dem 306PS-Antrieb auch weiterhin die Siege in Folge bescheren. An zweiter Stelle steht übrigens der 3-Liter Twinturbo-Diesel von BMW. Keine Chance also für die Konkurrenz, die BMW in dieser Kategorie noch nie den Sieg streitig machen konnte.

3.0 – 4.0 litre: BMW 3999 cm³ V8

BMW 4,0 V8 Engine

Ein ähnliches Bild wie in der Klasse zuvor gibt es auch bei den “Halbstarken”: erst kommt München und dann sehr lange nichts. Der alte 3.2 Liter R6 des M3 E46 gewann diese Kategorie sechs Mal in Folge und wurde somit zum erfolgreichsten Motor aller Zeiten. Nur in 2007 konnte mit Porsches 3.6-Liter Turbo mit VTG überhaupt ein anderer Hersteller je die Krone in dieser Klasse aus München klauen. Mit dem aktuellen S65-Motor des E90 M3 bleibt jedoch alles beim Alten. 420PS, Vierfach-VANOS und EfficientDynamics verhelfen zum Sieg vor Porsche 3.8-Liter GT3.

Above 4.0 Litre: Ferrari 4499 V8

Ferrari 4,5l V8 Engine

Endlich ist der Ferrari auch bei den Großen erfolgreich. Wie schon in der Performance-Kategorie ist sein Vorsprung vor dem 6.2 Liter-V8 von AMG zwar knapp, dank der Erscheinung des neuen AMG-Triebwerks mit nur noch 5.5-Litern und Turboaufladung kanibalisierten sich die Schwaben selbst. Maranello freut es und schlecht ist der Italia-Motor nun wirklich nicht.

International engine of the year 2011: Fiat 875 cm³ Twin-Air

Fiat 0,9 R2 Twinair Turbo Engine

Er hat es geschafft. Das erste Mal in der Geschichte der Awards konnte ein Motor unter einem Liter Hubraum den Gesamtsieg holen. Damit gewinnt der famose Zweizylinder gleich im ersten Anlauf vier Kategorien. Und mit den kommenden 65PS-, 105PS- und Erdgas-Varianten ist auch noch lange nicht Schluss mit den Neuerungen. Aber wir haben es ja schon von Anfang an gepredigt: der Twin-Air ist ein echter Meilenstein in der Entwicklung des Verbrennungsmotors. Schön, dass es auch die Experten so sehen…

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