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Kopfhoerer

MINImales Gewicht, maximaler Ladedruck.

Der Amerikaner an sich ist – aus automobiler Sicht – ein seltsamer Genosse. Zum einen glaubt er mit fast religiösem Beharren an die technische Überlegenheit der untenliegenden Nockenwelle in trauter Verbindung mit der hinteren Starrachse und Blattfedern, zum anderen definiert der US-Autofan „Autorennen“ als „Bei Grün in Punkt A Gas geben und den Socken erst wieder vom Blech nehmen, wenn man eine schnurgerade Viertelmeile später durch Punkt B durchgerauscht ist“. „Drag Racing“ nennt das der Amerikaner, nicht unbedingt das Metier des MINI…oder doch?  Enter the ABF Performance MINI Cooper S!

Der ABF ist wohl der extremste R53 Cooper S zur Zeit in diesem Sektor des Universums. Unter Haube steckt der altbekannte 1.6L-Vierzylinder mit Aufladung – aber da hört’s dann auch schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Der Lader nicht mehr die altbekannte Kompressor, sondern eine Abgasturbine, die man scheinbar direkt von einer Avro RJ85 gemoppst hat. 38 psi, oder rund 2,6 bar, bläst dieses Monstrum in das kleine Nähmaschinchen – nicht nur Luft sondern auch Fliegen, Tauben und neugierige, kleine Kinder, denn so ein Luftfilter ist schließlich unnützer Ballast.

Ballast musste auch aus dem Innenraum weichen, und: an der Karosserie, denn die besteht bei diesem 2002er S nicht mehr aus schnödem Stahlblech, sondern aus Aluminium und Kohlefaser. Derart entschwert bringt die kleine Krawallschachtel nur mehr 795 Kg auf die Waage.

Dem gegenüber steht der, dank… öhm… ein paar kleiner Modifikationen, auf satte 650PS erstarkte Motor. Um das mal in Relation zu setzen, das ist eine Literleistung von über 406PS. Man stelle sich einen aktuellen Smart mit 406PS vor – wobei, der wiegt 30 Kilo mehr. Das Leistungsgewicht liegt bei 1,23 Kg/PS – ein Bugatti Veyron liegt eineinhalb Packungen Jacobs Krönung darüber.

Das Ergebnis: Die vom Amerikaner favorisierte Quartermile (rund 400 Meter) schafft das Kraftpaket in 10,48 Sekunden bei einer Endgeschwindigkeit von 217 Km/h. Im Klartext: Das Ding versägt die NCC-1701D, selbst wenn Scotty die Gas-Hebel durch die Tischplatte drückt.

Der ABF ist übrigens nicht das Kind eines wahnsinnigen Wissenschaftlers… zumindest nicht alleine, denn, man mag es kaum glauben, MINI USA und die MINI Financial Service hatten ihre Pfoten mit im Projekt, wie man hier an der offiziellen Pressemeldung sehen kann. Und bevor die Frage kommt: Nein, MINI Smile ist beim ABF-MINI nicht möglich – aber die Tuningteile sollen in Serie gehen.

Weil ich zu dumm bin um hier Videos einzustellen, und die anderen beiden Hampelmänner gerade in irgendeinem Weinkeller in der Toscana vor sich hin katern, gibts eben nur Links.


Offizieller Film


Motor atomisiert Antriebswellen


Tschuldigung, aber: Geiler Ton!

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3 Antworten

  1. Cooler blog agsl 🙂

    aber eins kann nicht stimmen…

    scotty und die NCC1701-D….das geht nicht…denn in zeiten der 1701D wäre Scotty etwa 200 jahre alt gewesen 😉

    aber mach weiter so…hau rein

    LG….der noX

  2. @noX
    Doch, das geht – und Du hast (irgendwie) recht: Scotty wäre da 200 Jahre alt, aber wir sprechen ja Star Trek. Und da gibt’s auch Zeitreisen 😉 Captain Montgomery Scott war auf der NCC 1701-D…in "Treffen der Generationen" 😎

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