MonsterPreview
bigagsl

bigagsl

MINI vs. Monster – monströs unspektakulär

Was hat MINI uns nicht alles versprochen? Ein „spektakuläres Werbefilmerlebnis“ sollte es sein. Durch eine innovative 3D Slow-Motion-Technologie sollte sich der Zuschauer direkt ins Geschehen hineinversetzt fühlen. Einen neuen Maßstab für die internationale Werbung sollte dieser Spot setzen. Doch dann…

Hä? Habe ich was verpasst? OK, ich habe den 90-Sekünder nicht in einem der ausgewählten 3D-Kinos in Deutschland gesehen. Auch besitze ich keinen hochmodernen LCD, Plasma oder 3D Fernseher. Somit musste der Werbefilm auf einem ordinären Röhrenfernseher und als YouTube Clip im MINI-Kanal auf meinem Laptop bestehen. Und das tat er definitiv nicht. Da kann mir Jason Schragger, Executive Creative Director von der produzierenden Agentur BSUR, noch so oft erklären „Diese neue 3D-Technologie gibt einem das Gefühl, Teil des Publikums und des Sprungs zu sein. Man erlebt jedes einzelne Detail viel besser, als hätte man selber auf der Tribüne gesessen“.

„3D-Technologie gibt einem das Gefühl, Teil des Publikums und des Sprungs zu sein“

Nein, so erlebte ich das nicht. Ich fühlte mich eher, als ob ich in meinem Wohnzimmer auf meiner Couch sitzen würde. Wo ich auch effektiv beim ersten Mal Platz genommen hatte. Doch es kommt noch schlimmer: Ich habe nicht einmal die Werbebotschaft verstanden. Ja, OK, spektakulär sieht das schon aus, wenn ein Monstertruck in einem vollbesetzten Stadion über die aktuelle MINI Palette fliegt. Und dann? Ganz ehrlich, Nahaufnahmen von Menschen, die in Zeitlupe mit slapstickartiger Mimik und Gestik ihre Emotionen zum Ausdruck bringen, nur weil sie erleben müssen, wie ein fünf Tonnen schweres Allradungetüm über vier frisch gewienerte MINIs fliegt, lösen bei mir keinen Kaufimpuls aus. Nicht einmal ein Schmunzeln.

Dabei hat die künstlich erzeugte Dramatik mit viel Pyrotechnik und theatralisch-bombastischem Soundtrack richtig viel Geld gekostet. Es waren nämlich ein alternder Stuntdriver (Russell Steeley), ein gefeierter Regisseur (Robert Jitzmark) und ein 120 köpfiges Team für die Produktion notwendig. Nicht zu vergessen das angemietete Footballstadion, 30.000 Kubikmeter Sand für den Bau der Sprungschanze, die Speziallampen für die Ausleuchtung des Sets zur Erzielung eines noch besseren 3D Effektes und der Auf- und Abbau des ganzen Szenarios.

„Dabei hat die künstlich erzeugte Dramatik richtig viel Geld gekostet.“

War es das Wert? Für den deutschen Markt kaum, denn den die vier MINI Baureihen in der aktuellen Form kennt der werte Leser offiziell seit September 2010. Doch für den – ach so wichtigen – amerikanischen Markt zündet die Werbebotschaft wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes. Denn im Zuge dieser Kampagne begann der offizielle Verkaufsstart des Countryman in den USA. Na dann guten Flug, MINI.

Diesen post teilen

Eine Antwort

  1. Wenn man davon ausgehen soll, dass sich die in dem Film gezeigten „mitleiden“ Zuschauer als Teil der MINI-Familie fühlen (Be MINI), dann wäre ich nicht unbedingt erfreut darüber mich ebenfalls dazu zu zählen. Gut, die meisten MINI-Fahrer die ich kenne, gehören nun nicht unbedingt zu klassischen Lifestyle-Zielgruppe von MINI, aber bestimmt auch nicht zu der hier gezeigten.
    Technisch ist der Film okay, die Botschaft kommt aber nicht oder falsch an.

Ähnliche posts

NAIAS: Noch’n Kanal!

MINI und youtube. Eine tolle Freundschaft, denn es gibt: – den MINI Space Channel – den MINI JCW Channel – den MINI Clubman Channel und

weiter lesen »